Die VfK- Bundesligamänner sind das Überraschungsteam der Deutschen Hallen- Meisterschaft 2015!
Ohne große Erwartungen oder Ziele war man in die Saison gestartet. Nach dem kleinen Umbruch zur Hallensaison 14/15 (Sascha Ball hängt die Bundesliga Schuhe an den Nagel und Lars Kops pausiert in der Halle) waren die Erwartungen zunächst gering im Team von Trainer Roland Schubert. Zudem sollte die Hauptlast im Angriff zum ersten Mal auf den noch jungen Schultern von Sebastian Kögel ruhen.
Doch im Laufe der Saison deutete sich schnell an, dass die Qualität der Mannschaft nach wie vor hoch genug ist, um bei einer DM- Endrunde mitzumischen. Zwar nicht souverän, aber verdient qualifizierte man sich als 2. der Nordstaffel für die Endrunde.
Bereits aus dem Vorjahr war die Halle den Spielern bekannt und nicht gerade in guter Erinnerung geblieben. Viel zu schwer fiel es den Berliner Angreifern druckvoll zu agieren in der weitläufigen Arena mit stumpfem Boden. Dieses Mal bereitete sich das Team besser vor. Bereits am Freitagabend wurde eine kurze Trainingseinheit zur Hallengewöhnung absolviert und die Umstellung von Lukas Schubert auf Rundangaben brachten später den entscheidenden Unterschied.
Auf Grund der Vorrundengruppe sollte es genügen am Samstag ein Spiel zu gewinnen für den Einzug in das Halbfinale am Sonntag. Denn bei Titelverteidiger Pfungstadt war man sich sicher, dass sie nichts anbrennen lassen werden und so wurde das letzte Gruppenspiel gegen Offenburg entscheidend. Wie erwartet agierten Offenburg, wie auch die Berliner taktisch in ihren Spielen gegen Pfungstadt und riskierten längst nicht alles um eine Sensation zu schaffen. So zog Pfungstadt entspannt als Gruppensieger in das Halbfinale ein.
Für den VfK ging es nun um alles gegen den 3. der Südstaffel. Von Beginn an waren die Hauptstädter hell wach und konnten sich schnell eine kleine Führung erarbeiten. Doch ebenso schnell wurde diese von Offenburg egalisiert. Das Spiel wogte in den ersten beiden Sätzen hin und her und keines der Teams konnte sich entscheidend absetzen. Doch letztlich hatten die Berliner immer das bessere Ende für sich. Durch gute Arbeit am Block und unterstützt von vielen unnötigen Schlagfehlern der Offenburger konnten die Sätze knapp gewonnen werden. Im dritten Satz nutzte der VfK nun den Schwung der 2:0 Satzführung und ließ nichts mehr anbrennen. Bei 10:6 wurde direkt der erste Matchball verwandelt und somit der verdiente Einzug in das Halbfinale gefeiert.
Am Sonntagvormittag stand man nun dem Vorjahresfinalisten und Sieger der anderen Vorrundengruppe aus Oberndorf gegenüber. Im Feld konnten der VfK bis jetzt alle Duelle für sich entscheiden. In der Halle allerdings, war man den Oberndorfern, mit Ihrem großgewachsenen Angreifer bereits unterlegen. Somit waren die Berliner klarer Außenseiter in dieser Halbfinalbegegnung.
Wieder kam die Schubert- Fünf besser aus den Startlöchern als sein Gegner. Die Berliner profitierten von Eigenfehlern der Oberndorfer und agierten Ihrerseits sehr abgeklärt und vor allem fehlerfrei und druckvoll im Angriff. So ging der erste Satz deutlich mit 11:6 in die Hauptstadt.
Das war ein erstes Ausrufezeichen welches die Berliner setzten, die nun ihr volles Potential zeigen konnten.
Doch im folgenden Durchgang klappt plötzlich nicht mehr viel auf Seiten des VfK. Viele Fehler im Angriff und ein besser aufgelegter Gegner führten zum Satzausgleich. In der Folge sahen die Zuschauer in der EWE- Arena ein enges Duell der beiden Halbfinalisten doch Berlin agierte einfach fehlerfreier. Immer wieder düpierte Schubert mit seinen unangenehmen Rundangaben die Oberndorfer Abwehr und brachte seinem Team somit in den entscheidenden Phasen die Punkte. Aus dem Spiel präsentierte sich Sebastian Kögel eiskalt im Abschluss und setzte die Punkte ohne lange zu fackeln. Somit war die Sensation perfekt und die Berliner zogen zum ersten Mal in ein Hallenfinale um die Deutsche Meisterschaft ein!
Im Finale gegen den Titelverteidiger und haushohen Favoriten aus Pfungstadt konnte der VfK nun befreit und ohne Druck aufspielen. Man hatte bis jetzt schon mehr erreicht als man sich erhofft hatte. Die Finalspiele im Sommer gegeneinander waren immer hartumkämpfte Begegnungen aber in der Halle sahen sich die Berliner selbst als nahezu chancenlos gegen die Körpergröße und Kraft im Angriffs- und Blockspiel von Patrick Thomas.
Doch wieder legten die Hauptstädter los wie die Feuerwehr und überrollten den Serienmeister aus Hessen nahezu. Man merkte den Favoriten die Verunsicherung deutlich an und wusste dies zu nutzen. Ein überragend aufgelegter Berliner Angriff und eine gewohnt stabile Abwehr, brachten den Pfungstädtern ihren ersten Satzverlust des Turniers bei.
Zunächst ging es so weiter und Berlin gelang alles. Doch zur Satzmitte fand der Favorit langsam ins Spiel und konnte bei 5:5 ausgleichen. Nun schlichen sich auch langsam die ersten Fehler im Angriff des VfK ein und Pfungstadt erkämpfte sich knapp den Satzausgleich mit 8:11.
Der dritte Durchgang wurde zum Schaulaufen für den Titelverteidiger. Den Berlinern gelang es einfach nicht von der Angabe weg zu kommen. Zu souverän gestaltete Pfungstadt nun ihr Aufbauspiel und Patrick Thomas ließ der Berliner Abwehr keine Chance. Doch der VfK hatte mit solchen Spielabschnitten gerechnet und ließ sich auch von dem 0:11 nicht aus der Ruhe bringen. Man musste auf seine Chance warten und dann bereit sein!
Diese ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Bereits im nächsten Satz startet Pfungstadt mit 3 Servicefehlern in Folge und der VfK geht über 4:0 und 6:1 in Front. Nun haben die Berliner sich in alle Herzen der ca. 2000 Zuschauer der EWE- Arena gespielt und holen sich den viel umjubelten Satzausgleich.
Dem Favoriten aus Pfungstadt war nun deutlich die Unzufriedenheit anzumerken vor dem entscheidenden 5. Satz. Dies trieb sie anscheinend wieder an und Pfungstadt konnte sich über 3:1 und 9:2 deutlich absetzen. Pfungstadt sah nun wie der sichere Sieger aus, doch Berlin steckte nicht auf. Es gelangen einige sensationelle Abwehraktionen und der VfK schlich sich wieder in Schlagdistanz. Bei 6:9 und auch noch bei 7:10 glaubte der VfK wieder an die Sensation. Doch am Ende fehlte dann das letzte bisschen Glück. Man ging im Angriff volles Risiko, aber leider landete der Ball im Aus und Pfungstadt war erneut siegreich!
Doch die Freude der Berliner über diese gelungene Meisterschaft und das Erringen, der eigentlich schon abgeschriebenen Medaille unter dem Hallendach überwog eindeutig!!!
Die Mannschaft bedankt sich wiedermal für eine tolle Saison bei seinen vielen Helfern und den wenigen treuen Zuschauern. Ein besonderer Dank geht dieses Mal an die mitgereisten Fans und alle Zuschauer in der Arena die eine unglaubliche Atmosphäre während des Finalspiels geschaffen haben.
(Fotos: DFBL/ Schönwandt)
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