Mit viel Selbstvertrauen sind wir am Freitag, den 13.September nach Wiesental aufgebrochen, um unseren im letzten Jahr gewonnenen Titel zu verteidigen. Unsere Gruppenauslosung bescherte uns mit der SG Bademeusel, dem TV Dieburg, TKD Duisburg und dem NLV Vaihingen eine gute Ausgangsposition, um wieder in die Finalrunde einzuziehen. Eine Medaille wollten wir auf jeden Fall gewinnen.
Leider spielte der Wettergott diesmal nicht so mit. Pünktlich mit Beginn des Turniers setzte ein feiner aber beständiger Nieselregen ein, der das Spiel nicht immer kontrollierbar machte.
Im ersten Spiel gegen SG Bademeusel mussten wir das schon zur Kenntnis nehmen. Auf der Ostdeutschen Meisterschaft vor drei Wochen gewannen wir im Schnelltempo. Bei diesem Wetter bot uns aber der gegnerische Angreifer durchaus Paroli und so brachten uns erst zwei Schlagfehler den glücklichen Gewinn des ersten Satzes mit 14:12. Im zweiten Satz hatten wir uns dann schon besser auf den nassen Boden eingestellt und konnten uns schnell einen Vorsprung erspielen, den wir dann auch mit 11:7 bis zum Satzende behielten. Ein 2:0 Startsieg war schon mal gelungen.
Gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner TV Dieburg war der erste Satz auch durchwachsen und ging mit 11:8 an uns. Der zweite lief dann wieder besser und mit 11:5 wurde der zweite 2:0 Sieg perfekt gemacht. Gegen den TKD Duisburg konnte der Einzug in die Endrunde mit einem Sieg schon perfekt gemacht werden. Duisburg hatte in ihrem ersten Spiel überraschend Vaihingen geschlagen und war auch mit 4:0 Punkten gestartet. Wir waren also gewarnt. Mit hoher Konzentration von Beginn kauften wir den Duisburgern schnell den Schneid ab und spielten einen guten Satz der mit 11:7 an uns ging. Der Widerstand der Duisburger war damit schon gebrochen und so lief der zweite Satz auch wie am Schnürchen und ein 11:5 brachte den dritten 2:0 Erfolg und damit die gesicherte Teilnahme an der Endrunde.
Ob wir nun noch den Gruppensieg holen und uns damit schon das Halbfinale sichern können, hing vom letzten Spiel gegen NLV Vaihingen ab. Sollten wir mit 0:2 verlieren wäre Vaihingen Gruppenerster. Unser Gegner entschied sich aber für eine taktische Variante und ließ seinen Hauptangreifer draußen. Wir wollten uns auf keine Experimente einlassen und mit einem Satzgewinn wäre der erste Platz gesichert. Dies gelang uns auch mit 11:8 und auch der zweite Satz ging mit demselben Ergebnis an uns. 8:0 Punkte, 8:0 Sätze, Gruppenerster und Halbfinaleinzug war die Ausbeute des ersten Tages. Dazu konnten wir auch alle Spieler einsetzen und viel rotieren. Operation Titelverteidigung lebte noch.
Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte, fanden wir die Plätze in einem sehr sumpfigen und mit Pfützen überzogenen Zustand vor. Ein reguläres Faustballspiel war unter diesen Umständen nicht möglich. So entschied sich die Turnierleitung die Plätze 7-10 nicht mehr auszuspielen und die weiteren Begegnungen auf nur noch vier Feldern zu absolvieren. Diese hatten den Regen besser verdaut und waren einigermaßen gut bespielbar. Unser Halbfinalgegner wurde im Spiel Ohrstedt gegen Vaihingen ermittelt und Vaihingen setzte sich doch relativ klar mit 2:0 Sätzen durch. Damit gab es eine Neuauflage des Vorrundenspiels und auch unseres letztjährigen Halbfinals. Allerdings war klar, dass heute eine Vaihinger Mannschaft in Bestbesetzung auf dem Feld stehen würde, die nach dem Viertelfinalerfolg auch mehr wollte. Aber wir wollten natürlich voll dagegen halten und uns wieder für das Endspiel qualifizieren. Es sollte sich das packendste und beste Spiel des Turniers auf sehr hohem Niveau entwickeln, das zum Schluss fast alle nicht selbst spielenden Personen zum Zugucken und applaudieren brachte.
Wir begannen in folgender Aufstellung: Jochen und Hansch vorne, Bruce in der Mitte , Roland und Icke in der Abwehr.
Es ging gut los. Jochen servierte gleich mal ein Ass aus der Angabe und Hansch wehrte die folgend Angabe der Vaihinger so ab, dass der scharf geschlagene Ball von seinem Arm unerreichbar ins Vaihinger Feld ging. Nun davon ließen sich die Stuttgarter aber nicht beirren und blieben uns immer auf den Fersen. Bei 7:5 für uns brachte uns das Liniengericht aus dem Rhythmus indem sie einen auf unserer Linie tippenden Ball für außerhalb tippend erklärten. Danach mussten wir dann prompt den Ausgleich und einen Rückstand hinnehmen. Bei 8:9 Rückstand verwandelte Jochen eine Angabe, die ihm aber wegen Übertritts abgepfiffen wurde. Damit hatte Vaihingen zwei Satzbälle. Den ersten wehrten wir ab und beim zweiten sprang der Ball vor Icke völlig untypisch auf und konnte nicht mehr in unser Feld gespielt werden. Somit war der erste Satz mit 9:11 verloren.
Zu Beginn des zweiten Satzes veränderten wir unsere Aufstellungsformation in der Abwehr etwas, was den Vaihinger Angreifer auch etwas aus dem Konzept brachte. Wir konnten dank zweier von Icke und Roland abgewehrter Bälle wieder etwas absetzen. Aber auch ein 5:2 Rückstand brachte unseren Gegner nicht aus dem Konzept. Einige unglückliche Aktionen von Roland brachten Vaihingen wieder heran. Gunnar kam dann für Roland und der offene Schlagabtausch ging weiter. Dabei mussten wir bei 8:10 zwei Matchbälle abwehren. Das Spiel wogte hin und her. Matchball für Vaihingen, Satzball VfK und immer gingen den erspielten Punkten teilweise lange, spektakuläre Ballwechsel voraus. Bei 14:13 für uns riskierte Vaihingens Angreifer Markus Löwe alles und schlug seine Angabe aber in Aus. Damit ging dieser Satz mit 15:13 an uns.
Der dritte Satz musste entscheiden. Längst sammelten sich schon viele Zuschauer um das Spielfeld, um diesem Spiel ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Im dritten Satz wechselten wir dann Roland für Hansch vorne rechts ein, um unserem Angriff noch mehr Stärke zu verleihen. Beim Ball zum 5:4 für uns verdrehte Bruce seinen Fuß so unglücklich, dass er sich einen Wadenkrampf zuzog und nicht mehr weiter spielen konnte. Für ihn kam Kiki auf die Mittelposition und musste gleich den 5:5 Ausgleich hinnehmen. Mit 5:6 aus unserer Sicht wurden die Seiten gewechselt und wir kassierten auch noch das 5:7. Aber auch wir ließen uns nicht hängen und ein spektakulärer Spielzug über Icke, Kiki der den Ball kurz vor dem Band in Prellballer-Manier auf den Boden knallte und Jochen somit freie Schussbahn auf den Vaihinger Spieler servierte. Der schaute etwas verdattert als der Ball auf seinen Knien einschlug. Es folgten noch zwei sehr gute Annahmen von Kiki in der Mitte, die uns wieder den Ausgleich brachten. Bei 9:10 mussten wir wieder einen Matchball abwehren, was diesmal Gunnar spektakulär gelang. 10:10, 10:11 und wieder Matchball abgewehrt, 11:11. Unsere Ersatzspieler und Fans müssen wahrscheinlich einen Herzkasper da draußen bekommen haben. 11:12, 12:12 jetzt müssen wir doch mal einen Matchball bekommen. Kiki springt in eine Angabe von Markus Löwe, fälscht den Ball aber nach hinten ab, Icke liegt fast waagerecht in der Luft und kann den Ball sogar noch auf drei Meter nach vorne bringen. Leider verspringt der Ball und tippt nicht hoch genug, um einen platzierten Angriffsschlag zu setzen. Jochen schaltet zwar den gegnerischen Angreifer aus, aber der Zweitschlag punktet dann bei uns. 12:13. Wieder Matchball gegen uns. Und auch diesmal gelingt dem Zweitschläger ein glücklicher Punkt und damit der Ball des Tages. Mit 12:14 verlieren wir den dritten Satz höchst unglücklich. In einem hochklassigen Spiel hatte Vaihingen das glücklichere Ende für sich. Mit hängenden Köpfen schlichen wir vom Platz.
Aber kurz danach hatten wir dann das neue Ziel im Auge, wenigstens die Bronzemedaille mit nach Hause zu nehmen.
Unser Gegner im Spiel um Platz 3 war dann der TV Wünschmichelbach, der gegen Hagen sein Halbfinale klar verloren hatte. Diese Mannschaft muss man ständig beschäftigen und darf sie nicht ins kämpfen kommen lassen. Das wollten wir umsetzen. Mit der Startaufstellung vom Halbfinale, Bruce war wieder einsatzbereit, gingen wir die Aufgabe an. Schnell erspielten wir uns in beiden Sätzen einen komfortablen Vorsprung und gewannen souverän mit jeweils 11:6 beide Sätze. Damit war die Bronzemedaille gewonnen und wir können alle auf gezeigten Spiele und Leistungen stolz sein. Wir haben guten und attraktiven Faustball gespielt, das gewisse Quäntchen Glück hat diesmal gefehlt.
Das Endspiel gewann Hagen mit 2:0 Sätzen gegen Vaihingen, die aber ab Mitte des zweiten Satzes ihren Schlagmann verletzungsbedingt auswechseln mussten.
Die Bronzemedaille für den VFK 1901 gewannen: Jochen, Hansch, T(h)ommy, Bruce, Icke, Gunnar, Roland und Kiki
Abgerundet wurde das erfolgreiche und schöne Wochenende ja noch durch die Silbermedaille unserer Frauen, die uns, sofern es ging, immer lautstark unterstützt haben. Vielen Dank Mädels!!!
Kiki
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