1. Akt: Die Vorbereitung
Freitag, der 13.02.09, 17.30 Uhr: alle pünktlich am Treffpunkt, Bälle dabei, Pässe und Trikots auch, eigentlich kann nichts mehr schiefgehen. Doch schon das Wetter machte deutlich, dass die Spiele in Hamm kein Spaziergang werden würden, denn permanenter Schneefall und glatte Straßen verlangten Häuschen ihr gesamtes fahrerisches Können ab. Als uns dann beim Zwischenstopp in Hannover auch noch der Außenspiegel vom Bus abgefahren wurde, wussten wir auch nicht, ob das ein gutes Omen seien sollte, denn Scherben bringen zwar Glück, ein zerbrochener Spiegel aber 7 Jahre Pech. Endlich in Hamm angekommen, wurden wir schon sehnsüchtig von Fritz Pannewig erwartet, der uns zum Vereinsheim brachte. Herzlichen Dank an dieser Stelle an den TVW, dass wir dort immer so unproblematisch unterkommen können und auch für die tolle Frühstücks-Empfehlung. Denn die Vorstellung von einem Frühstücks-Buffet im Garten-Center schrieb uns durchaus Fragezeichen ins Gesicht, entpuppte sich aber als echter Geheimtipp. Frisch gestärkt und nicht mehr ganz so nervös konnte es dann losgehen.
2.Akt: VfK Berlin –TSV Schülp 3:0 (11:8, 11:9, 11:5)
Dieses erste Spiel hatte schon fast vorentscheidenden Charakter, denn eine Niederlage konnte in diesem sehr ausgeglichenen Feld schon das vorzeitige Aus im Rennen um die Aufstiegsplätze bedeuten. So starteten wir sehr fokussiert und fanden auch sofort in unseren Rhythmus. Wie schon im letzten Spiel gegen Schülp überzeugten wir mit einer rundum guten Abwehrleistung. Souverän parierten wir die Bälle von Schülps Angriffsreihe und konnten im Gegenzug dank eines guten Spielaufbaus oft direkt punkten, folglich ging der 1.Satz mit 11:8 an uns. Bezeichnend für dieses Spiel ist, dass uns selbst ein 4:7 Rückstand im 2. Satz nicht aus der Ruhe brachte. Wir spielten einfach weiter souverän unseren Stiefel runter und warteten auf eine gute Gelegenheit zum Verkürzen. Zusätzlich kam uns Schülp in dieser Phase des Spiels mit ein paar Eigenfehlern zu Hilfe, wir konnten also den Satz noch drehen und gewannen ihn mit 11:9. Das schien Schülp irgendwie den Zahn gezogen zu haben, denn Birgit und Ulli punkteten in der sonst so kampfstarken Abwehr der Schleswig-Holsteiner fast nach Belieben. Und da sich Schülps Schlagfrau Sandra Tritt auch weiterhin Fehler leistete, war ein deutlicher 11:5 Satzgewinn die fast logische Folge, der erste kleine Schritt Richtung Aufstieg war getan.
3.Akt: TV Westfalia Hamm – VfK Berlin 3:0 (11:8, 11:8,11:2)
Gegen Hamm konnten wir die Leistung aus dem Schülp-Spiel nicht wiederholen. Die Absprache stimmte nicht mehr, so dass 1-2 Kurze weniger geholt wurden und zusätzlich ließ die Raumdeckung zu wünschen übrig, wodurch ein gerade noch schlecht angenommener Ball auch nicht mehr ins Feld zurückgeholt wurde. Da sich parallel dazu auch ein paar Fehler im Angriff einschlichen, gingen die ersten beiden Sätze relativ knapp mit 11:8 an Hamm. Richtig ärgerlich und schon (fast) peinlich war dann aber der 3. Satz. Anstatt wenigstens nochmal zu versuchen, das Spiel zu drehen, brachen wir völlig ein, das einzige, was sich noch auf hohem Niveau befand, war unsere Eigenfehlerquote. Die zwei Punkte, die wir herausspielten, waren zwar wirklich sehenswert, nach dem 0:9 Zwischenstand trotzdem höchstens als Schönheitskorrektur zu bezeichnen. Die Vorentscheidung für unseren Aufstieg musste also vertagt werden.
4.Akt: Blumenthaler TV – VfK Berlin 2:3 (11:7, 11:8, 7:11, 7:11, 2:11)
Das letzte Spiel des Tages versprach nochmal Höchstspannung, denn da Blumenthal ebenfalls gegen Schülp gewonnen und gegen Hamm verloren hatte, ging es hier im direkten Duell um den zweiten Aufstiegsplatz hinter Hamm. Doch leider knüpften wir im ersten Satz nahtlos an die schlechte Leistung aus dem Hamm-Spiel an. Wenig Bewegung, viele unnötige Fehler, man hatte nicht das Gefühl, dass wir wussten, dass es in diesem Spiel drauf ankam. So verloren wir den 1. Satz mit 7:11 und im 2. Satz wurde es erst mal noch schlimmer. Es lief derart wenig zusammen, dass wir zwischenzeitlich mit offenem Mund auf dem Platz standen und uns kopfschüttelnd und schulterzuckend fragten, was hier eigentlich passiert. Diese pure Rat- und Hilflosigkeit führte zu einem 4:10 Rückstand, doch dann machte es plötzlich klick, wir fanden in unser Spiel zurück und erzielten 4 Punkte in Folge zum 8:10, bevor Blumenthal den Sack zum 8:11 gegen uns zumachte. Jetzt standen wir zwar mit 0:2 Sätzen mit dem Rücken zur Wand, aber die Aufholjagd am Ende des letzten Satzes hatte gezeigt, dass das Spiel noch nicht entschieden war. Und plötzlich war alles wieder da: die Sicherheit, der Kampfgeist, die Ruhe und vor allem die Lockerheit. Franzi, Kathrin und Bianca nahmen die Bälle wieder sauber an und auch die Vorlagen der drei, die in den beiden Sätzen zuvor zu wünschen übrig gelassen hatten, passten wieder. Zusätzlich wechselten Ulli und Birgit auf den Schlagpositionen und beide ließen ihre Fehler auf ihren alten Positionen zurück. Mit einem sauberen und nahezu fehlerfreien Spiel kämpften wir uns ins Rennen um den Aufstieg zurück und schafften mit 11:7 und 11:7 den 2:2 Satzausgleich. Also musste der 5. Satz über den Aufstieg entscheiden. Wir wechselten bei 6:2 die Seiten, und ob wir danach das perfekte Spiel ablieferten oder Blumenthal nach dem langen Tag die Kräfte ausgingen wissen wir nicht mehr genau, wir machen 5 Punkte in Folge, gewannen den Satz mit 11:2 und waren aufgestiegen!
5. Akt: Der Aufstieg
Hamm bleibt also für uns ein gutes Pflaster für Aufstiegsspiele, denn nach dem Aufstieg im Sommer 2007 haben wir uns jetzt auch in der Halle bei den Westfalen für die 1.Bundesliga qualifiziert.
Da die Hallensaison jetzt für uns beendet ist, möchten wir uns ganz herzlich bei denen bedanken, die uns die Saison über sportlich unterstützt haben und denen somit auch ein Anteil daran gehört, dass wir jetzt nicht nur auf dem Feld, sondern auch in der Halle Erstligaluft schnuppern dürfen. Das ist zum einen die Männermannschaft der Sportfreunde Saatwinkel, die sich Woche für Woche gerne für uns als Sparringspartner zur Verfügung gestellt hat. Zum anderen danken wir der Frauenmannschaft der TiB, der wir in einigen harten Trainingsspielen vielleicht die wichtige Gelassenheit und Abgeklärtheit abgeguckt haben, die für diese Spiele so wichtig waren.
Bianca
Platz | Mannschaft | Spiele | Sätze | Punkte |
---|---|---|---|---|
1. | TV Westfalia Hamm | 3 | 9:2 | 6:0 |
2. | VfK Berlin | 3 | 6:5 | 4:2 |
3. | Blumenthaler TV | 3 | 5:6 | 2:4 |
4. | TSV Schülp | 3 | 2:9 | 0:6 |
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