Zuerst hatten wir eine regionalligawürdige Entfernung von fast 200 Entfernungskilometern zurück zu legen. Das bedeutete für die Meisten 6.00 Uhr aufstehen und 07.00 Uhr Abfahrt. Pünktlich um 09.00 Uhr zu Spielbeginn waren wir dann in Wittenberge auf der Platzanlage. Eine kleine, aber nette 3 Platz Anlage, die allerdings von einer schweren Regennacht gekennzeichnet war. Die Temperaturen von 10 Grad Celsius ließen auch nicht gerade Hochstimmung aufkommen.
Philipp an 1 ließ dem Gegner keine Chance. Seine Spin Linkshänder Vorhand cross auf die Rückhand des Gegners war immer ein sicherer Punkt. Klare Sache 6:0, 6:0. Zeitgleich erledigte Matthew an 4 seine Aufgabe auch souverän mit gewohnt ästhetischem Spiel 6:2, 6:2. Matthew wird nach längerer Verletzungspause immer spielsicherer und wir können wohl auf weitere Leistungssteigerungen hoffen.
Daniel an 6, auch nach längerer Verletzungspause in seinem ersten Verbandspiel der Saison lieferte sich einen 3 Satz Krimi. Er lag im Satz stets ein Spiel zurück, gab dann aber gegen Ende des 1. Satzes Gas und gewann 6:4. Im 2. Satz holte er bei 3:4 gegen 2 Spiele, mußte aber bei 6:6 in den Tie break, den er leider knapp verlor. Im 3. dann wieder ständiger Rückstand, und wieder zum Ende eine Energieleistung und Sieg mit 7:5. Bravo! Einen kampfesstarken Gegner mit Willensleistung geschlagen.
Alex dann an 3 tat sich zunächst schwer gegen einen Allesbringer auf schwerem Sandboden. Bei 2:5 Rückstand stellte Alex, auch für uns völlig überraschend, seine Taktik um und spielte Vorhand und Rückhand Slice, sicher wie im Training. Das zermürbte den Gegner derart, dass Alex den 1. Satz noch 7:5 gewann und den 2. Satz mit 6:2. Das war kein schönes Spiel und hat Alex sicher keinen besonderen Spaß gemacht, war aber eine taktische Meisterleistung und vor soviel Selbstbeherrschung müssen wir alle den Hut ziehen!
Zu diesem Zeitpunkt spielte übrigens Daniel immer noch.
Dann mußte Kevin an 2 ran. Sein Gegner unserer Einschätzung nach wohl der stärkste Spieler. Mit sauberer Technik und guter Kondition machte er Kevin das Leben schwer und gestaltete den 1. Satz ausgeglichen bis zum 4:4. Dann versuchte Kevin einen Stopp zu erlaufen und brach mit schmerverzerrtem Gesicht im Laufen zusammen. Eine schwere Oberschenkelzerrung verbat ein Weiterspielen und Kevin mußte enttäuscht aufgeben. Sehr schade für beide Spieler. Glücklicherweise war unter den Zuschauern ein Arzt anwesend, der sofort 1. Hilfe leistete und Kevin sogar mit einer Elektrotherapie behandelte. Vielen Dank dafür den sympathischen Gastgebern!
Jetzt stand es also erst 4:2 nach Spielen, denn das Doppel konnte Kevin natürlich auch nicht spielen und die Sache war noch nicht gelaufen.
Viel hing nun von Theodor ab. In der letzten Woche spielte Theo zwar gegen Neukölln nicht schlecht, aber eindeutig unter seinen Möglichkeiten und er wollte es diesmal besser machen. Er schlug sich bereits konzentriert ein und begann aggressiv mit Netzattacken. Sein wesentlich älterer Gegner war wie alle Gegner kämpferisch sehr stark und zu allem Entschlossen. Leider knüpfte Theo zunächst an seine Leistung der Vorwoche an und lag trotz eigentlich guten Spiels 1:4 zurück. Wie in der letzten Woche klagte er über die neue Bespannung und war frustriert. Dann wechselte er auf die alte Bespannung und war wie ausgewechselt. Mit druckvollem und sicherem Spiel setzte er den Gegner nun unablässig unter Druck und gewann ohne noch ein Spiel abzugeben 6:4, 6:0.
War es die alte Bespannung oder doch nur Psychologie?
Egal, Fakt ist: wenn man sich gut fühlt, spielt man auch gut.
Somit war die Sache mit 5:2 Matches entschieden und die Doppel waren belanglos, wollten aber auch gespielt werden. Alex mit Theo spielten wirklich groß auf, Theo mit wuchtigen Grundschlägen und Alex machte am Netz zu, somit 6:4, 6:0.
Philipp mit Daniel verloren den 1. Satz klar mit 2:6, gewannen aber Dank einer kämpferischen Leistungssteigerung den 2. Satz mit 7:5. Der 3. Satz wurde dann im Matchtiebreak gespielt, da der Grill schon angeheizt war und wir alle Mordshunger hatten. Leider verloren Philipp und Daniel den Tiebreak. Aber das Doppel war insgesamt ein sehenswertes, ausgeglichenes Match mit starken Szenen auf beiden Seiten.
Nach den Spielen wurde von den Gastgebern groß aufgetischt und wir bedanken uns nochmal für die Gastfreundschaft.
Völlig gesättigt und etwas übermüdet traten wir dann gegen 15.00 Uhr wieder die Heimreise an.
Ich sah gegenüber dem Verbandsspiel vom letzten Sonntag eine klare Leistungssteigerung bei allen Spielern und bin sicher, dass wir noch was reißen werden.
Bis dann.