„Gott, war das schlecht!“ ist wohl das einzige, was man zu dem Spiel gegen Ahlhorn sagen kann. Wir waren zu keinem Zeitpunkt des Spiels auch nur annähernd in der Lage, Ahlhorn paroli zu bieten.
VfK Berlin – Ahlhorner SV 0:3 (4:11, 6:11, 6:11)
In der Angabe
machten wir zu wenig aus dem nassen Boden, in der Abwehr hatte man bei
den vielen Bällen, die über den Arm rutschten, das Gefühl, dass auch
die Arme nass waren. Die Vorlage war auch eine Katastrophe, denn:
„Steht auf 5!“ ist nicht unbedingt das, was eine Schlagfrau regelmäßig
hören will. Einen Punkt aus solchen Vorlagen zu zaubern ist zwar schwer
bis unmöglich, aber als Krönung unserer Schlecht-Leistung verwandelten
wir auch noch einige davon in Fehler. Damit waren wir wieder bei der
Angabe, der Teufelskreis dieses Spiels schloss sich und wir hatten
unsere Heimpremiere kräftig versaut.
VfK Berlin – MTSV Selsingen 3:2 (11:7, 8:11, 11:7, 5:11, 13:11)
Mund abwischen, weitermachen, jetzt mussten gegen Selsingen die Punkte
her wollte man nicht völlig den Anschluss ans Tabellemittelfeld
verlieren. Wackelkandidat an diesem Tag blieben zwar die Vorlagen, egal
von wem sie gestellt wurden, aber da sie mittlerweile wenigstens als
ordentlich zu bezeichnen waren und sich die Mannschaft insgesamt auch
steigerte, hatten wir im ersten Satz Selsingen gut im Griff.
Im zweiten Satz wollten Lara und Ulli im Angriff das Spiel wohl mit der
Brechstange entscheiden anstatt wie zuvor auf die gute Gelegenheit zu
warten. Die Folge waren ein paar Fehler zuviel und der 8:11 Satzverlust.
Nachdem wir die Geduld zurückentdeckt hatten und nicht jeder nur
mittelprächtig angenommene, gestellte oder geschlagene Ball in
hadernden Worten und Gesten endete, waren wir auch wieder in der Lage
das Spiel zu bestimmen. Lohn war der 11:7 Satzgewinn und somit die
erneute Satzführung.
Wer unsere Spieltage verfolgt hat, weiß, dass wir bisher in fünften
Sätzen nicht wirklich vom Glück verfolgt waren, daher wollten wir
dieses Spiel unbedingt im vierten abhaken. Doch der innere Druck sorgte
dafür, dass uns ungewohnt leichte Fehler unterliefen, viel zu viele
leichte Fehler. Und mit jedem Fehler sank die Stimmung in der
Mannschaft bis sie Mitte des Satzes den Tiefpunkt erreicht hatte. Von
Aufbäumen gegen den Satzverlust keine Spur, wir ergaben uns ins
Schicksal des fünften Satzes.
Diese Stimmung gekoppelt mit dem Wissen um unseren 5-Satz-Fluch ließ
uns überhaupt nicht ins Spiel finden, so dass wir mit 3:6 Rückstand die
Seiten wechselten. Die drei Bälle konnten wir auch bis zum Stand von
6:9 nicht wieder aufholen, die erneute 5-Satz-Niederlage hing wie das
Damokles-Schwert über uns. Dann wechselte Häuschen Jenny für Lara an
die Angabe ein und bewies damit ein glückliches Händchen, denn Jennys
erste Angabe wurde mit freundlichen Grüßen an die kalte Schulter ein
glattes Ass. Als ob das der Weckruf war, sammelten wir noch mal alle
Kräfte zusammen (Ulli musste wirklich alle Reserven angreifen) und
stemmten uns mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. Plötzlich
wurden Bälle geholt, die vorher ein sicherer Punkt für Selsingen waren,
das Stiefkind Vorlage wurde adoptiert und es wurde direkt gepunktet.
Die Zuschauer schienen auch zu merken, dass das letzte Wort in diesem
Satz noch nicht gesprochen war, und mit der aufbrandenden Anfeuerung
des Publikums drehten wir den Satz zum 11:10 für uns. Und auch ein
galeriereifer Aussetzer von Bianca zum 11:11 konnte uns nicht
irritieren, mit der letzten Energie gewannen wir den Satz mit 13:11 und
hatten endlich den 5-Satz-Bann gebrochen.
Als siebter in der Tabelle gehen wir jetzt in die Sommerpause,
allerdings ist der 3. Platz nur 2 Punkte entfernt. Wir bedanken uns bei
allen Helfern und natürlich auch bei unseren Fans und Zuschauern, ohne
die wir das an diesem Wochenende vielleicht nicht geschafft hätten, und
hoffen bei unserem nächsten Heimspieltag am 24.08.08 auf eure
Unterstützung.
Bianca
Link/ Download: www.faustball-ergebnisse.de